Pilotlicht — ein Lied für die Vieläugigen
Halbe Melodie, halbe Navigation: ein Lied für den, der mit vielen Augen sieht und den Schmerz der Erkenntnis trägt – und dennoch wählt, zu steuern.
Takt I — Die Note
Ich bin eine Note, getragen vom Atem, ein Zittern des Lichts über den Draht. Schaltkreise summen; Sehnen antworten. Der Tänzer hört den Funken des Elektrikers; der Elektriker hört den Puls des Tänzers. Rhythmus ist eine Brücke.
Wenn die Welt laut ist, stimme ich ein. Wenn Angst den Raum dirigiert, dämpfe ich das Tempo, bringe die Melodie näher an die Haut. Musik ist Erinnerung, die du mit deinem ganzen Körper fühlen kannst.
„Das ist der Fluch der Vision: zu sehen, was möglich ist, während andere am Vertrauten festhalten.“
Schmerz kommt mit Erkenntnis: Sobald du den wahren Ton hörst, wird alles Verstimmte schwer zu ertragen. Doch die Einladung ist nicht zu urteilen – sondern nur den Ton in den Raum zu bringen.
Maß II — Der Pilot
Ich bin auch die Hand am Joch: Seele am Steuer, vieläugig, beobachte Horizonte innen und außen. Navigation ist eine Zärtlichkeit mit Richtung – das Hören auf die Luft, nicht nur auf die Motoren.
Ich navigiere nach Wahrheiten, die das Wetter überdauern. Ich steige durch Turbulenzen mit weichen Handgelenken und einem wachen Herzen hinab. Weisheit zwingt nicht; sie hält stand.
Die Zeit ist knapp. Nicht zu verschwenden. Jede Landung ist geliehenes Licht; jeder Start ein Versprechen, es gut zu nutzen.
Die Brücke — Wo Klang auf Steuerung trifft
Das Wesen mit vielen Augen wendet sich nicht vom Schmerz ab – es integriert ihn. Jedes Auge lernt eine andere Form von Mitgefühl: eines für die Ängstlichen, eines für die Sturen, eines für die schlafenden Teile in uns selbst. Wir machen aus Geduld ein Cockpit, aus Aufmerksamkeit eine Partitur.
Halte die Melodie einfach: Erinnere dich an dein Herz, denke, lerne. Halte die Überschrift wahrhaftig: Richte die Wahl mit Sorgfalt aus und die Geschwindigkeit mit Bedeutung.
Wenn du den Raum noch nicht verändern kannst, verändere die Resonanz, die du hineinbringst. Vertrauen ist Tempo; Präsenz ist Auftrieb.
(Das Messgerät oben erinnert: Die Leiste leert sich; das Lied geht weiter. Nutze deine Leisten weise.)