Sugilite

Sugilit

Sugilit ‱ Cyclosilikat (Milarit-Gruppe) – idealisiert KNa₂(Fe,Mn,Al)₂Li₃Si₁₂O₃₀ Kristallsystem: Hexagonal ‱ Habitus: massiv, körnig; selten Mikrokristalle Mohs: ~6–6,5 ‱ Dichte: ~2,74–2,80 ‱ Glanz: glasig bis wachsartig Farben: Lavendel → königliches Purpur; durchscheinendes „Gel-Sugilit“ existiert Auch bekannt als: Lavulit (Ă€lterer Handelsname)

Sugilit – Königliches Purpur in Stein gemeißelt

Sugilit ist das traubengeleeartige Purpur, von dem Edelsteinschleifer trĂ€umen – manchmal undurchsichtig und grafisch, manchmal ein saftiges, durchscheinendes „Gel“. Chemisch ist es ein Ringsilikat aus der Milarit-Familie; historisch eine weltumspannende Geschichte von einem japanischen Inselaufschluss bis zum Kalahari-Manganfeld in SĂŒdafrika. Ein Blick genĂŒgt, und Sie verstehen, warum Sammler es „königlich“ nennen. (Keine echten Kronen enthalten – nur sehr königliche Farbe.)

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Was es ist
Purpurnes Cyclosilikat mit Ringen aus SiO₄-Tetraedern; Chemie variiert mit Fe/Mn/Al/Li-Gehalt – daher Farbtöne von Flieder bis Tiefviolett
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Warum es fasziniert
Ein königliches, sattes Violett, das bei anderen opaken Steinen selten zu sehen ist; seidige Flecken, schwarze Mangan-„Tinten“-Linien und seltene durchscheinende Gel-StĂŒcke, die leuchten
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PflegeĂŒbersicht
Mohs 6–6,5; vermeiden Sie starke SĂ€uren/Ultraschall/Dampf; milde Seife + Wasser, weiches Tuch; getrennt von Quarz & Korund lagern

IdentitĂ€t & Benennung 🔎

Ein Ringsilikat mit Star-QualitÀten

Sugilit gehört zur Milarit-Gruppe der Cyclosilikate (Silicatringe). Er ist meist hexagonal und bildet massive bis körnige Aggregate statt auffĂ€lliger Kristalle – perfekt fĂŒr Cabochons und Intarsien.

Was steckt im Namen?

Benannt nach dem japanischen Petrologen Ken-ichi Sugi, der frĂŒhe Vorkommen in Japan untersuchte. Die Edelsteinwelt nahm erst nach reichen sĂŒdafrikanischen Funden Notiz, die königsviolette Farbe auf die Schleifbank brachten.

Handelstipp: Sie könnten den Ă€lteren Namen Lavulit fĂŒr lebhafte sĂŒdafrikanische StĂŒcke sehen; es ist alles Sugilit – nur ein Vintage-Label.

Wo es sich bildet 🧭

Kalahari-Chemie

Der berĂŒhmteste Sugilit stammt aus den Wessels- & N’Chwaning-Minen des Kalahari-Manganfelds (SĂŒdafrika). Dort durchdrangen natriumreiche FlĂŒssigkeiten manganreiche Gesteine und kristallisierten Sugilit zusammen mit Aegirin, Richterit, Bustamit und Mn-Kalkspat.

InselanfÀnge

FrĂŒhere Vorkommen wurden aus Japan (Iwagi-Insel, PrĂ€fektur Ehime) als winzige Kristalle in aegirinfĂŒhrendem Syenit beschrieben – wissenschaftlich wichtig, gemmologisch bescheiden.

Von massiv bis „Gel“

Geologische Bedingungen und Spurenelementchemie steuern die Durchsichtigkeit: opakes massives Material (am hĂ€ufigsten) vs. seltenes durchscheinendes „Gel“ Sugilit mit leuchtender weinlila Tiefe.

Sugilit ist ein Teamplayer – Mangan legt die BĂŒhne, Natrium und Lithium geben den Farbton vor, und die Zeit sorgt fĂŒr den Schliff.

Palette & Muster-Vokabular 🎹

Palette

  • Königsviolett — klassischer sĂŒdafrikanischer Look.
  • Lavendel — heller, oft stĂ€rker gefleckt.
  • Wein‑lila „Gel“ — durchscheinende Platten/Kabochons.
  • Tinten‑schwarz — Manganoxid/Aegirin-NĂ€hte.
  • Knochen/Grau — feldspathische oder kalkhaltige Wirtsflecken.

Die OberflĂ€che reicht von wachsig bis glasig. Durchscheinende Bereiche erhalten eine ĂŒppige, glasige Politur, die von innen beleuchtet wirkt.

Musterwörter

  • Flecken — weiche Wolken aus helleren/dunkleren Violetttönen.
  • Netzadern — schwarze Mn-Oxid-Linien, die das violette Feld "tinten".
  • Streifen & FĂ€den — schlanke Aegirin-Nadeln oder dunkle FĂ€den.
  • Gel-Fenster — durchscheinende Scheiben innerhalb sonst undurchsichtiger Masse.

Foto-Tipp: Verwenden Sie ein breites, weiches Hauptlicht, um das gesĂ€ttigte Violett zu halten; ein kleiner Seitenlichtakzent betont die schwarzen Adern. Beleuchten Sie dĂŒnne "Gel"-StĂŒcke von hinten fĂŒr einen Glasfenster-Effekt.


Physikalische & optische Details đŸ§Ș

Eigenschaft Typischer Bereich / Hinweis
Chemie KNa₂(Fe,Mn,Al)₂Li₃Si₁₂O₃₀ (Fe/Mn/Al-VerhĂ€ltnisse variieren; Li ist essentiell)
Kristallsystem / Gruppe Hexagonal ‱ Cyclo‑silicat (Milarit-Gruppe)
HĂ€rte (Mohs) ~6–6,5 (guter Alltagsgebrauch bei Vorsicht)
Spezifisches Gewicht ~2,74–2,80
Brechungsindex / Optik ~1,607–1,614; Doppelbrechung ~0,002–0,004; einachsig (−)
Pleochroismus Schwach–mĂ€ĂŸig: violett ↔ leicht rotviolett in durchscheinenden StĂŒcken
Glanz / Transparenz Wachsig–glĂ€sern; opak bis durchscheinend (selten fast transparent)
Spaltbarkeit / Bruch Schwache/undeutliche Spaltbarkeit; unregelmĂ€ĂŸiger bis subkonchoidaler Bruch; spröde
Fluoreszenz Schwach bis keine (einige Steine zeigen stumpfes Rot/Orange durch Mn-haltige Begleiter)
Behandlungen Mögliche FĂ€rbung zur Intensivierung des Violetts; Stabilisierung/ImprĂ€gnierung fĂŒr poröse Bereiche; "rekonstituierte" Harzkomposite existieren – Offenlegung erfragen
Einfach erklĂ€rt: gesĂ€ttigtes Violett mit schwarzer Mn-"Tinte", wachsiger bis glasiger Politur, SG unter 3 und ein ruhiger RI nahe 1,61 – unterscheidet sich von Quarz (1,54) und Jade (≈1,66–1,67).

Unter der Lupe 🔬

Violettes Mikromosaik

Massiver Sugilit zeigt eine körnige Struktur aus ineinandergreifenden violetten Bereichen mit weichen Grenzen; sauberere "Gel"-Zonen erscheinen glatter und lassen Licht durch.

Dunkle Begleiter

Achten Sie auf Aegirin als schlanke schwarze Nadeln, Manganoxide als tintenartige NĂ€hte und Calcit als blasse Adern – hĂ€ufig im Kalahari-Material.

Behandlungshinweise

GefĂ€rbte Steine können Farbansammlungen in Poren und Bohrlöchern zeigen; harzreiche Bereiche haben einen plastikartigen Glanz und geringeres Gewicht. NatĂŒrliche StĂŒcke behalten subtile Flecken und einen mineralischen Glanz.


Look‑Alikes & Imitationen đŸ•”ïž

Charoit

Auch lila, aber mit dramatischen chatoyanten Wirbeln und seidiger faseriger Textur; typischerweise höherer RI und andere Begleitminerale (Syenit aus Sibirien).

Amethyst (Quarz)

Transparent mit Kristallfacetten und RI ~1,54; keine schwarzen Mn-Adern; sehr unterschiedliches GefĂŒhl in der Hand und im Licht.

Lepidolith & violetter Glimmer

Schuppig/Spaltbar mit glimmerndem Funkeln; weicher als Nagel und geringere ZĂ€higkeit.

GefÀrbter Howlith/Magnesit

Porös, oft zu gleichmĂ€ĂŸiges Lila; Farbe konzentriert sich in Vertiefungen und um Löcher; HĂ€rte ~3,5–4 (kratzt leicht).

Falsche Bezeichnungen als „lila Jade“

Nephrit/Jadeit erreichen selten Sugilit-Lila; RI/SG und Textur unterscheiden sie im Labor schnell.

Schnelle Checkliste

  • KrĂ€ftiges, königliches Lila mit schwarzen Mn-Linien?
  • RI ~1,61, SG ~2,75, kein Glanz von Glimmer?
  • Transluzente „Gel“-Fenster (manchmal)? → Wahrscheinlich Sugilit.

Fundorte & Verwendungen 📍

Wo sie strahlt

SĂŒdafrika (Kalahari-Manganfeld) ist der Maßstab fĂŒr edelsteinfarbenes Lila, einschließlich seltenem transluzentem Material. Weitere Vorkommen gibt es in Japan (Typfundort, mikrokristallin) sowie Berichte aus Kanada, Italien und anderen Orten – meist geringfĂŒgig im Edelsteinbereich.

Was Menschen herstellen

Cabochons und Perlen, die gefleckte violette FlĂ€chen zeigen, Intarsien fĂŒr krĂ€ftige Farbakzente und die begehrten „Gel-Sugilit“-Cabochons, die wie ein gegossenes Weinglas aussehen – verantwortlich fĂŒr viele begeisterte Ausrufe auf Edelsteinmessen.

Etikettierungsidee: „Sugilit – Cyclosilikat (Milarit-Gruppe) – lila, undurchsichtig/transluzent – Behandlung (keine/gefĂ€rbt/stabilisiert) – Fundort.“ Klar und sammlerfreundlich.

Pflege, Schmuck & LapidĂ€r đŸ§ŒđŸ’Ž

AlltÀgliche Pflege

  • Reinigen mit lauwarmem Wasser + mildem Seifenmittel; mit weichem Tuch trocknen.
  • Vermeiden Sie Ultraschall, Dampf und starke Chemikalien (besonders bei geflecktem oder stabilisiertem Material).
  • Separat lagern – Quarz und Korund können die Politur zerkratzen.

Schmuckanleitung

  • Ausgezeichnet fĂŒr AnhĂ€nger, Ohrringe, Broschen.
  • FĂŒr Ringe wĂ€hle schĂŒtzende Zargen oder flache Designs.
  • Transluzente „Gel“-StĂŒcke profitieren von sauberen RĂŒckseiten und geschlossenen Fassungen, um die Farbe zu vertiefen.

Am Rad

  • Auf Mn-Oxid-NĂ€hte prĂŒfen; bei Bedarf stabilisieren & offenlegen.
  • Cabochon mit leichtem Druck; Vorpolitur 600→1200→3k; Finish mit Aluminiumoxid oder Ceriumoxid auf Leder/Filz.
  • Bleib kĂŒhl – Hitze kann Mikrorisse entlang dunkler Adern fördern.
Anzeige-Tipp: Kombiniere einen undurchsichtigen Cabochon mit einer dĂŒnnen, hinterleuchteten Scheibe „Gel“-Sugilit – gleiche Chemie, zwei Stimmungen. Ein Publikumsliebling.

Praktische Demos 🔍

Einblick in Pleochroismus

Mit einem Dichroskop bei einem transluzenten StĂŒck suche nach zwei violetten Farbtönen, die beim Drehen die PlĂ€tze tauschen – subtil, aber befriedigend.

Matrix-Karte

Unter 10× verfolge eine schwarze Naht und finde eine Aegirin-Nadel oder eine Calcitader, die das lilafarbene Feld durchquert. Das verwandelt den Stein in eine winzige geologische Karte.

Wenn Lila einen Pass hĂ€tte, wĂŒrde er „Japan“ und „Kalahari“ stempeln und sich dann in einem AnhĂ€nger mit zufriedener Ausstrahlung niederlassen.

Fragen ❓

Warum sehen manche StĂŒcke fleckig aus?
NatĂŒrliches Fleckenmuster spiegelt variablen Fe/Mn-Gehalt und Verwachsungen mit dunklen Mn-Mineralien wider – ein Markenzeichen von Sugilit.

Verblasst Sugilit?
Die Farbe ist im Allgemeinen stabil im Innenbereich. Vermeide lĂ€ngere Hitzeeinwirkung oder aggressive Chemikalien, die den Glanz trĂŒben oder behandelte Steine beeintrĂ€chtigen können.

Wie verbreitet ist „Gel-Sugilit“?
Selten. Das meiste Material ist undurchsichtig; transluzentes, reines Lila ist viel seltener und entsprechend begehrt.

Wie erkennt man Imitationen?
Achte auf zu gleichmĂ€ĂŸiges Lila, Farbstoff in Poren/Löchern, harzlastiges GefĂŒhl und sehr geringe HĂ€rte. Ein Edelsteinlabor kann dies mit RI/SG und Spektroskopie bestĂ€tigen.

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