Ruby with zoisite - www.Crystals.eu

Rubin mit Zoisites

Rubin in Zoisit ‱ „Anyolit“ (metamorphen Gestein) Bestandteile: Rubin (Korund, Al₂O₃ + CrÂłâș) in Zoisit (Ca₂Al₃(SiO₄)(Si₂O₇)O(OH)) Akzente: schwarze Amphibolstreifen (Hornblende-Gruppe), ± Quarz HĂ€rte-Kontrast: Rubin 9 ‱ Zoisit ~6–6,5

Rubin in Zoisit — Cranberry-Samen in grĂŒnem WiesengrĂŒn

Rubin in Zoisit verbindet rote Korundkristalle mit frĂŒhlingsgrĂŒnem Zoisit in einem kĂŒhnen, grafischen Gestein. Das Rot stammt vom Chrom im Rubin; das GrĂŒn verdankt sich oft Chrom oder Vanadium im Zoisit. Schwarze Amphibol-Pinselstriche verleihen Dramatik. Halten Sie eine polierte Platte und Sie werden sehen, warum Schnitzer sie lieben – die Farben sind schon von weitem sichtbar, und aus der NĂ€he erzĂ€hlen die Texturen eine metamorphe Geschichte. (Im Grunde ist es eine geologische Charcuterie-Platte – ohne Cracker.)

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Was es ist
Ein metamorphen Gestein: Rubin-Porphyroblasten eingebettet in grĂŒnen Zoisit mit dunklem Amphibol
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Markantes Aussehen
Karmesinrote Flecken/Discs in wiesengrĂŒn, oft durch tinten­schwarze Hornblende gestreift
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PflegeĂŒbersicht
Rubin ist hart; Zoisit & Amphibol sind weicher → sanfte Reinigung, schĂŒtzende Fassungen

IdentitĂ€t & Benennung 🔎

Zwei Minerale, eine Leinwand

Rubin ist Korund (Al₂O₃), rot gefĂ€rbt durch CrÂłâș und hat Mohs-HĂ€rte 9. Zoisit ist ein Calcium-Aluminium-Sorosilikat — dieselbe Art, die auch den blau-violetten Tansanit und den rosa Thulit umfasst. In dieser grĂŒnen Variante beherbergt Zoisit die Rubin-„Samen“.

„Anyolit“

Das Gestein wird landlĂ€ufig Anyolit genannt, ein Handelsname, der mit dem Maasai-Wort in Verbindung gebracht wird, das oft „grĂŒn“ bedeutet. In der Edelsteinkunde ist „Rubin in Zoisit“ die einfache, beschreibende Bezeichnung.

Texturhinweis: Schwarze Streifen und Flecken sind meist Amphibol (Hornblende-Gruppe). Sie rahmen die roten Flecken ein und können in Schnitzereien einen schönen Kontrast bieten.

Wie es entsteht 🧭

Chrom fÀrbt beide Seiten

In metamorphen Zonen, die mit Chrom und Aluminium angereichert sind, wĂ€chst Korund als Rubin. Zoisit bildet sich in angrenzenden Ca-Al-reichen Schichten; Spuren von Cr oder V fĂ€rben ihn grĂŒn. Das Ergebnis sind rote Korund-Porphyroblasten, eingebettet in grĂŒnen Zoisit.

Metamorphose & Deformation

Hitze und Druck rekristallisieren das Gestein. Rubin-Flecken können zu gerundeten Scheiben oder Linsen werden; Amphibol wĂ€chst entlang der Foliation und zieht dunkle Striche ĂŒber das grĂŒne Feld.

Quarz-Kameen

Siliciumreiche FlĂŒssigkeiten durchziehen das Gestein; Quarz kann Mikroadern fĂŒllen oder die Rubin-Körner umgeben — kleine Fenster, die das Polieren erleichtern und Glanz hinzufĂŒgen.

Der gleiche Palettenmacher, zwei Rollen: Chrom verleiht dem Rubin sein Rot und oft dem Zoisit sein BlattgrĂŒn.

Farben & Muster-Vokabular 🎹

Palette

  • Rubinrot — kirsch- bis karminrot; durchscheinende RĂ€nder sind hĂ€ufig.
  • BlattgrĂŒner Zoisit — frisch, manchmal mit blassen Adern gesprenkelt.
  • Tinten schwarz — Amphibolstriche und -punkte.
  • Milchquarz — weiche grau-weiße Halos oder NĂ€hte.

Polierte FlĂ€chen zeigen Rubin-„Inseln“, die in einem grĂŒnen Meer schweben; raue StĂŒcke können Rubin-Kristalle mit subtilen sechseckigen Andeutungen offenbaren.

Musterwörter

  • Porphyroblastische Flecken — gerundete Rubin-Körner in einer feineren Matrix.
  • Gestreifte Foliation — Amphibollinien, die micaarme Schichten verfolgen.
  • Halo-Zonierung — blasse RĂ€nder um Rubin durch lokale chemische Verschiebungen.
  • Wiesenmosaik — Flickenteppich aus GrĂŒntönen mit verstreuten roten "Beeren".

Foto-Tipp: Verwenden Sie niedriges, schrĂ€ges Licht (~25–30°). Es erweckt den Glanz des Zoisits, vertieft die Rottöne und lĂ€sst die dunklen Striche einen klaren Kontrast erzeugen.


Physikalische Eigenschaften đŸ§Ș

Aspekt Rubin (Korund) Zoisit (Matrix) ± Amphibol
Zusammensetzung Al₂O₃ + CrÂłâș (Rubin) Ca₂Al₃(SiO₄)(Si₂O₇)O(OH) (Zoisit); Amphibole sind Ca‑Mg‑Fe-Silicate
Kristallsystem Trigonal Orthorhombisch (Zoisit); monoklin bei vielen Amphibolen
HĂ€rte (Mohs) 9 ~6–6,5 (Zoisit); ~5–6 (Amphibol)
Dichte ~3,98–4,05 ~3,2–3,4 (Zoisit); dunkler Amphibol etwas höher
Spaltbarkeit / Spaltung Keine echte Spaltbarkeit; rhomboedrische Absonderung möglich Perfekte Spaltbarkeit auf {010} (Zoisit); Amphibol zeigt zwei SpaltflÀchen ~56°/124°
Glanz Glasartig bis subadamantin Glasartig; Amphibol subvitrös
UV-Reaktion Rubin fluoresziert oft stark rot (LW-UV) Zoisit typischerweise inert gegenĂŒber schwachen
Warum der Schliff "stufen" kann: Rubin steht stolz, wĂ€hrend die weichere Matrix zurĂŒckweicht. Erfolg auf dem Schleifrad = leichter Druck, gleichmĂ€ĂŸige KĂŒhlung und ein grĂŒndliches Vorpolieren.

Unter der Lupe 🔬

Rubin-Hinweise

Achten Sie auf sechseckige Umrisse und winzige Wachstumszonen. Viele Körner zeigen leicht durchscheinende RÀnder um körnigere Kerne.

Zoisit-Struktur

Feine bis mittlere Körner mit klarem, quarzĂ€hnlichem Glitzern. Entlang der SpaltflĂ€chen können dĂŒnne reflektierende Ebenen beim Kippen aufblitzen.

Amphibol-Streifen

Dunkle prismatische Kristalle bilden ausgerichtete Streifen. Unter VergrĂ¶ĂŸerung erkennt man zwei sich kreuzende SpaltflĂ€chen in charakteristischen Winkeln.


Look‑Alikes & Wie man sie erkennt đŸ•”ïž

Rubin in Fuchsit

GrĂŒne Mica-Matrix mit perlmuttartigem Schuppenglanz; viel weicher (Mica ~2–3). Rubin in Zoisit fĂŒhlt sich körnig/glasig an, nicht glimmerartig.

Unakit

GrĂŒner Epidot + rosa Feldspat (und Quarz). Die Farben sind weicher und feldspathaltig, ohne Rubin-Fluoreszenz und ohne dunkle Amphibol-Linien.

Eklogit mit Rubin

Dichte, dunkelgrĂŒne Omphacit- + Granat-Matrix; das Gesamtbild ist körnig und sehr kompakt – es fehlt der frische grĂŒne Zoisit-Ton.

GefÀrbte Verbundstoffe

Neon-einheitliches GrĂŒn mit Farb­ausblutung entlang von Rissen ist ein Warnsignal. NatĂŒrlicher Zoisit ist gefleckt und erhĂ€lt einen glasigen Schliff.

Schnellcheckliste

  • GrĂŒne Matrix körnig (Zoisit), nicht schuppig.
  • Rubin­flecken können unter LW-UV rot leuchten.
  • Dunkle Amphibol­streifen vorhanden? Gutes Zeichen.

Hinweis fĂŒr Zuhause

Eine kleine UV-Taschenlampe lĂ€sst die Rubin­körner oft leuchten. (Vermeiden Sie abrasive Kratztests an fertigen StĂŒcken – Ihr Kristall verdient eine Zugabe, keinen Kratzer.)


Fundorte 📍

Klassische Fundstelle

Nördliches Tansania (Longido-Gebiet) ist die ikonische Heimat von Rubin-in-Zoisit und liefert Blöcke fĂŒr Schnitzereien, Cabochons und Dekor. Die lebendige grĂŒn-rot-schwarze Palette aus diesem Bezirk setzt den Standard.

Anderswo

Ähnliche Gesteine kommen in Teilen von Ostafrika und sporadisch in anderen metamorphen GĂŒrteln vor. Farb­balance und Amphibol­gehalt variieren von LagerstĂ€tte zu LagerstĂ€tte, was jedem FundstĂŒck eine eigene Persönlichkeit verleiht.

FamiliĂ€re Verbindung: Der blau-violette Edelstein Tansanit ist ebenfalls Zoisit – nur mit anderer Chemie und Wachstums­geschichte. Hier bleibt Zoisit grĂŒn und ist der beste Freund des Rubins.

Pflege- & Lapidarbeachten đŸ§ŒđŸ’Ž

AlltÀgliche Pflege

  • Reinigen mit lauwarmem Wasser + mildem Seifenmittel + weicher BĂŒrste; abspĂŒlen & trocknen.
  • Ultraschall/Dampf bei stark zerbrochenen oder gefĂŒllten StĂŒcken ĂŒberspringen.
  • Separat lagern: Rubin kann Nachbarn zerkratzen; Zoisit kann von hĂ€rteren Edelsteinen zerkratzt werden.

Schmucktipps

  • Ideal fĂŒr AnhĂ€nger, Ohrringe, Broschen; fĂŒr Ringe/ArmbĂ€nder Schutzfassungen und vorsichtigen Gebrauch empfehlen.
  • Achten Sie auf Kanten: AmphibolbĂ€nder können bei scharfem Aufprall spalten und absplittern.

Am Rad

  • Leichter Druck; reichlich KĂŒhlmittel; halten Sie die Kuppel in Bewegung, um Unterhöhungen zu vermeiden.
  • Vorpolieren mit 3k–8k → Finish mit Cerium oder Aluminiumoxid auf einem weichen Pad.
  • ErwĂ€gen Sie eine dezente Fase entlang der sichtbaren AmphibolnĂ€hte.
PrĂ€sentationsidee: Kombinieren Sie eine polierte Platte mit einem rohen StĂŒck, das Rubin-„Augen“ in der Matrix zeigt, und einer kleinen LW-UV-Taschenlampe fĂŒr die rote LeuchtenthĂŒllung.

Praktische Demos 🔍

UV-Zugabe

Dimmen Sie das Licht und schwenken Sie eine langwellige UV-Lampe – Rubin-Körner leuchten oft lebhaft rot. Zoisit bleibt ruhig und lĂ€sst das Rot noch mehr hervorstechen.

Texturtour

Mit einer 10× Lupe eine dunkle Amphibollinie verfolgen, bis sie auf einen Rubinpunkt trifft. Sie beobachten, wie metamorphes GefĂŒge auf Porphyroblast-Wachstum trifft – die Zeitleiste des Gesteins im Miniaturformat.

Kleiner Scherz: Rubin bringt den Scheinwerfer, Zoisit stellt die BĂŒhne, und Amphibol schleicht sich als dramatischer Eyeliner ein.

Fragen ❓

Ist das dasselbe wie Tansanit?
Nein. Tansanit ist eine blau-violette EdelsteinvarietĂ€t von Zoisit. Im Rubin-in-Zoisit bleibt der Zoisit grĂŒn und beherbergt roten Korund.

Fluoresziert Rubin immer?
Viele Rubin-Körner leuchten unter langwelligem UV-Licht hellrot, aber die Reaktion variiert je nach Spurenelementen und OpazitÀt.

Warum sind einige StĂŒcke stĂ€rker schwarz gestreift?
Der Amphibolgehalt variiert je nach Schicht und Fundort. Mehr Amphibol = stĂ€rkerer grafischer Kontrast und ein etwas anderes SchnitzgefĂŒhl.

Gut fĂŒr AnfĂ€nger?
Zum Sammeln – absolut. FĂŒr die Lapidarie – ja, mit Geduld. Der HĂ€rtekontrast belohnt eine sorgfĂ€ltige Hand mit einem schönen, hochglĂ€nzenden Politur.

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