Red tiger eye - www.Crystals.eu

Red Tiger Eye

Rotes Tigerauge • „Bullenauge“ / „Ochsenauge“ Art: Quarz (SiO₂) mit orientierter faseriger Struktur (Chatoyance) Farbursprung: hämatitreiche Oxidation • oft durch vorsichtige Wärmebehandlung verstärkt Härte ~6,5–7 • Dichte ~2,64 • Glanz: seidig bis glasig

Rotes Tigerauge — Seidiger Schimmer in Mahagonitönen

Rotes Tigerauge ist der warme, mahagonifarbene Verwandte in der Tigerauge-Familie. Es behält das klassische Katzenaugen-Schimmern—Licht, das als helle Linie über die Oberfläche gleitet—und vertieft die Palette von Honig zu Zimt, Ziegelrot und Weinrot. Kippe es einmal, und ein einzelnes, poliertes „Auge“ zwinkert zurück; kipp es zweimal, und du wirst schwören, der Stein hätte gerade gewinkt. (Steine flirten nicht, aber dieser versucht es.)

🐅
Familie
Tigerauge-Quarz (golden) → rote Variante („Bullen-/Ochsenauge“)
Signatur
Chatoyance durch parallele faserige Bänder, die im Quarz erhalten sind
🌡️
Farbhinweis
Natürliches Rot kommt vor; die meisten Materialien sind sanft wärmebehandelt, um die Rottöne zu intensivieren

Identität & Entstehung 🔎

Quarz mit Erinnerung an Fasern

Tigerauge beginnt als Crocidolith (blauer faseriger Amphibol). Im Laufe der Zeit ersetzt Siliziumdioxid die Fasern—pseudomorph sie mit mikrokristallinem Quarz—behält aber ihre parallele Ausrichtung bei. Dieses erhaltene „Seidige“ streut das Licht als helle Linie: Chatoyance.

Warum rot?

Eisen in und um die ehemaligen Fasern oxidiert. Goethit → Hämatit verschiebt die Palette von goldbraun zu rot und mahagonifarben. Viele rote Stücke auf dem Markt sind ofenbehandelt, um diese Reaktion zu fördern; die Struktur bleibt durchgehend Quarz.

Benennungstipp: Roter Tigerauge wird oft Bullenauge oder Ochsenauge genannt. Die goldene Variante heißt einfach Tigerauge, und der blaue Vorläufer ist Falkenauge.

Farben & Muster-Vokabular 🎨

Palette

  • Tiefes Mahagoni — hämatitreiche Zonen mit starkem „Auge“.
  • Ziegelrot — klassischer warmer Ton.
  • Rotbraun/Zimt — Übergangsbereiche zu goldenen Bändern.
  • Honig/Bernstein — verbliebene goldene Tigeraugenstreifen.
  • Tintenlinien — feine Eisenoxid-Trennungen, die den Kontrast betonen.

Steine zeigen oft geschichtete Bänder, bei denen sich rote und goldene Streifen abwechseln – wunderschön in breiten Cabochons und Perlen.

Musterwörter

  • Katzenaugenband — die helle Linie, die sich unter Licht bewegt.
  • Bandförmige Chatoyanz — mehrere parallele Bänder für ein breiteres „Leuchten“.
  • Hämatit-Röte — diffuse rote Färbung, wo Hämatit feinkörnig ist.
  • Tiger-Eisen-Zwischenschichten — wenn sie sich mit rotem Jaspis/Hämatit abwechseln (siehe Verwandte).

Fototipp: Ein kleines Licht bei ~30° lässt das Auge bewegen. Halten Sie das Licht still und neigen Sie den Stein – das Band wird Ihnen wie eine neugierige Katze folgen.


Physikalische Eigenschaften 🧪

Eigenschaft Typischer Bereich / Hinweis
Zusammensetzung SiO₂ (mikrokristalliner Quarz) mit Eisenoxiden entlang erhaltener Faserbänder
Struktur Pseudomorphose nach Crocidolith; parallele faserige Textur → Chatoyanz
Härte ~6,5–7 (haltbar; Kanten können bei scharfem Aufprall absplittern)
Dichte ~2,60–2,66
Glanz Seidig auf gebänderten Oberflächen; glasartig auf polierten Flächen
Transparenz Opak bis leicht durchscheinend an dünnen Kanten
Behandlungen Häufig: Erhitzen zur Intensivierung des Rots; gelegentlich: Färben (achten Sie auf übermäßig gleichmäßige Neonrot-Töne)
Schneidgeometrie: Das chatoyante Band ist am stärksten, wenn die faserigen Schichten parallel zur Längsachse des Cabochons verlaufen, sodass die helle Linie quer über die Kuppel verläuft.

Unter der Lupe 🔬

Seide, keine Risse

Bei 10× sieht man feine, parallele Fasern oder Bänder – gerade und zusammenhängend. Echte Risse verlaufen unregelmäßig oder verzweigen; Faserbänder behalten ihre Richtung.

Hämatit-Hinweise

Rötlichere Zonen zeigen winzige, undurchsichtige Punkte/Filme entlang der Bänder. Unter starkem Licht erscheinen sie als samtiger Schleier statt Glitzern.

Orientierungstest

Drehe den Cabochon: Die Katzenaugenlinie sollte sich sanft bewegen. Wenn sie bricht oder stoppt, hat der Schliff die Bänder schräg geschnitten.


Look‑Alikes & Wie man sie erkennt 🕵️

Roter Jaspis

Ähnliche Farbe, aber keine Chatoyanz. Jaspis zeigt körnige/knollige Textur; der „Augen“-Effekt fehlt.

Tiger-Eisen

Ein natürliches Verbundmaterial: Tigerauge + Hämatit + roter Jaspis in kräftigen, metallischen Streifen. Schwerer, mit stahlgrauen Bändern, die wie Metall reflektieren.

Pietersit

Brecciertes und neu verklebtes Tiger-/Falkenauge → wirbelnde Chatoyanz statt gerader Bänder. Sieht aus wie ein stürmischer Himmel in Bewegung.

Faseroptisches Glas („Katzenauge“)

Einheitliche Neonfarben mit einem extrem scharfen, perfekt zentrierten Auge, das sich kaum mit der Neigung verändert; weicher und ohne natürliche Bänderung.

Gefärbter Achat

Kann rot und glänzend sein, zeigt aber kein bewegtes Katzenaugenband. Bänder folgen Achatmustern, nicht geraden Seiden.

Schnellcheckliste

  • Gleitet ein einzelner heller Streifen unter Licht?
  • Sind bei 10× feine parallele Fasern sichtbar?
  • Farbe natürlich (rost/mahagon) vs. einheitliches Neon (oft gefärbt)?

Fundorte 📍

Klassische Fundorte

Northern Cape, Südafrika ist das historische Kerngebiet für Tigerauge-Vorkommen; rotes Material stammt häufig aus denselben Bändern. Weitere Produktion findet in Namibia und Westaustralien statt (wo auch Tiger-Eisen vorkommt).

Anderswo

Quarz mit Tigerauge-Struktur wird auch in Brasilien, Indien und anderen Regionen verarbeitet. Der rote Farbton kann je nach Charge natürlich oder durch Hitze erzeugt sein.


Pflege- & Lapidarbeachten 🧼💎

Alltägliche Pflege

  • Quarzhart, aber vor scharfen Stößen schützen (Kanten können absplittern).
  • Reinigen Sie mit lauwarmem Wasser + mildem Seifenmittel + weichem Tuch; abspülen & trocknen.
  • Vermeiden Sie längere Hitzeeinwirkung; extreme Hitze kann die Farbe dämpfen oder den Stein belasten.

Schmuckverwendung

  • Ideal für Cabochons, Perlen und Einlagen. Für Ringe/Armbänder sollten Sie schützende Fassungen in Betracht ziehen.
  • Wenn mit Klebstoffen gefasst, vermeiden Sie heiße Ultraschallbäder/Dampf, um die Fassung zu schonen.

Lapidar

  • Orientieren Sie die Platten so, dass die Fasern parallel zur Längsachse der Cabochon verlaufen – stärkstes Auge.
  • Arbeiten Sie kühl; vorpolieren Sie gründlich (bis 3k–8k) vor dem finalen Cerium/Oxid.
  • Fasen Sie die Kanten leicht ab, um die Seide dort zu schützen, wo sie auf die Oberfläche trifft.
Behandlungs-Transparenz: Rottöne sind häufig wärmebehandelt; natürliche Rottöne existieren, sind aber seltener. Klare Kennzeichnung hält Sammlungen ehrlich und interessant.

Praktische Demos 🔍

Folgen Sie dem Auge

Richten Sie eine kleine Taschenlampe auf die Cabochon und kippen Sie sie langsam. Das helle Katzenaugenband sollte wie ein Scheinwerfer über die Kuppel gleiten, der einem Künstler folgt.

Faserfinder

Unter einer 10× Lupe suchen Sie nach geraden, parallelen Seidenfasern. Wenn die „Linien“ wie Flüsse verlaufen, haben Sie möglicherweise stattdessen den brekzierten Wirbel von Pietersit.

Kleiner Scherz: rotes Tigerauge – weil das Katzenauge manchmal in einem Samt-Smoking erscheint.

Fragen ❓

Ist rotes Tigerauge natürlich?
Ja – rote Töne entstehen natürlich durch Eisenoxidation, aber das lebhafteste rote Material auf dem Markt ist wärmebehandelt, um den Hämatitton zu vertiefen.

Wird die Farbe verblassen?
Die Präsentation in Innenräumen ist stabil. Vermeiden Sie längere Hitzeeinwirkung oder aggressive Chemikalien; normales Sonnenlicht und Tragen sind unproblematisch.

Worin unterscheidet es sich vom Tiger-Eisen?
Roter Tigerauge ist ein einzelner Stein (Quarz) mit Chatoyanz. Tiger-Eisen ist ein gebändertes Verbundmaterial aus Tigerauge, rotem Jaspis und Hämatit – metallischer, schwerer und kräftig gestreift.

Kann er gefärbt werden?
Manchmal. Zu gleichmäßige, gesättigte Kirschrot-Töne können auf Färbung hinweisen. Natürliche/erhitzte Rottöne zeigen feine Variationen entlang der Bänder.

Beste Schliffart für den Effekt?
Eine gewölbte Cabochon mit Fasern entlang der Länge – so sitzt die helle Linie quer über die Oberseite und gleitet beim Kippen.

Zurück zum Blog