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Picasso Jasper

Picasso-"Jaspis" • metamorpher Dolomit-/Kalkstein (Marmor) Auch verkauft als: Picasso-Marmor • Picasso-Stein Kein echter Jaspis (Quarz) – Karbonatgestein Mohs ~3–4 • Dichte ~2,7–2,9 • Spaltbarkeit: rhomboedrisch Kennzeichen: schwarze/graue Linien durch Mangan-/Eisenoxide Säureempfindlich (Calzit/Dolomit)

Picasso-Jaspis – Bleistiftskizzen im Stein gefangen

Picasso-Jaspis ist der Handelsname für einen auffälligen Marmor (metamorpher Kalkstein oder Dolomit), durchzogen von dunklen, grafischen Linien. Diese sich kreuzenden Streifen – oft pechschwarz, manchmal rostbraun – sind Mangan- und Eisenoxide, die sich durch hellgrauen Karbonat ziehen, wie Kritzeleien eines inneren Künstlers der Geologie. Er poliert zu einem sanften Glanz, eignet sich gut für Cabochons und sieht genau so aus, als hätte jemand mit Holzkohle auf den Stein gezeichnet und gesagt: "Behalten."

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Was es ist
Karbonatgestein (Calzit/Dolomit) → metamorphen → Marmor mit Oxidaderwerk
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Markantes Aussehen
Neutrale Grautöne & Cremetöne durchzogen von tintenähnlichen schwarzen Linien und netzartigen Mustern
🧼
Pflegeübersicht
Weicher als Quarz; Säuren/harte Reiniger vermeiden; vor starken Stößen schützen

Identität & Benennung 🔎

Handelsname, genauer Gesteinstyp

Trotz des Namens ist dies kein Jaspis (Jaspis = mikrokristalliner Quarz). Picasso-Jaspis ist ein Marmor – ein metamorphen Kalkstein oder Dolomit – durchzogen von dunklen Oxidadern. Er wird auch als Picasso-Marmor oder Picasso-Stein verkauft.

Warum "Picasso"?

Die kontrastreichen Linien und geometrischen Netze erinnern an Tuschzeichnungen – manchmal eckig, manchmal abstrakt. Fügen Sie ein paar rostige Ockerakzente hinzu, und es sieht aus wie ein minimalistisches Gemälde, das mitten in einer Geste eingefangen wurde.

Klare Benennung: Wenn ein Exemplar in Säure zischt und etwa Mohs 3–4 ist, handelt es sich um Karbonat-Marmor (Picasso-"Jaspis"). Wenn es hart wie Quarz (~7) ist und nicht zischt, befinden Sie sich im echten Jaspis-/Achat-Gebiet.

Wie die "Sketches" entstehen 🪨🖤

Metamorphe Phase

Ursprünglicher Kalkstein oder Dolomitstein rekristallisiert unter Hitze/Druck zu feinkörnigem Marmor. Dies setzt das Karbonat in ein dichtes Mosaik aus Calcit- oder Dolomitkristallen zurück, bereit für eine seidige Politur.

Tinte in den Rissen

Flüssigkeiten, die Mangan und Eisen transportieren, sickern durch Brüche und Lagerungsebenen und scheiden Oxide/Hydroxide (z. B. Pyrolusit, Hämatit/Goethit) aus. Diese Minerale zeichnen die dunklen Adern und dendritischen Verästelungen, die Sie sehen.

Variationen eines Themas

Veränderungen in der Fluidchemie und Brüche im Laufe der Zeit erzeugen überlappende „Generationen“ von Linien: gerade Verwerfungen, netzartige Strukturen, fiederartige Dendriten und gelegentliche rostige Heiligenscheine, wo Eisen in den Marmor eingedrungen ist.

Geologischer Prozess, künstlerisches Ergebnis: Metamorphose grundiert die Leinwand; Mangan und Eisen übernehmen die Linienführung.

Farben & Muster-Vokabular 🎨

Palette

  • Elfenbein/Cremé — karbonathaltige Grundmasse.
  • Weiches Grau — dolomitreiche Zonen und subtile Verunreinigungen.
  • Schiefer — dunklere Schichten oder schattierter Polierglanz.
  • Tinten-Schwarz — Manganoxid-Adern.
  • Rost/Ocker — Eisenoxid-Heiligenscheine und Streifen.

Einige Stücke zeigen sanfte Bänderung durch ursprüngliche Lagerung; andere wirken wie ein sauberer, heller Grund mit dramatischer Linienführung.

Musterwörter

  • Kreuzschraffur — sich kreuzende gerade Adern wie Bleistift-Schraffuren.
  • Netzwerk — unregelmäßige Bruchnetze.
  • Dendriten — fiederartige, astähnliche Oxidwüchse (Farn-Silhouetten).
  • Tintenbluten — diffuse, rauchige Heiligenscheine um die Adern.
  • Verkleidung — große, ruhige Blöcke, durchbrochen von einigen kräftigen Strichen.

Fototipp: Verwenden Sie weiches Seitenlicht bei etwa 30°. Es hebt subtile Reliefs entlang der Adern hervor, ohne polierten Marmor in ein Blendwerk zu verwandeln.


Physikalische Eigenschaften 🧪

Eigenschaft Typischer Bereich / Hinweis
Gesteinsart Marmor (metamorphes Karbonatgestein)
Mineralogie Calcit (CaCO3) und/oder Dolomit (CaMg(CO3)2) mit Mangan-/Eisenoxidaderchen
Härte ~3 (Calcit) bis ~3,5–4 (Dolomit)
Dichte ~2,7–2,9
Spaltbarkeit / Bruch Perfekte rhomboedrische Spaltbarkeit (Karbonate); ungleichmäßiger bis splitteriger Bruch über Adern
Glanz Glasartig bis perlmuttartig auf frischer Politur; seidig auf verwitterten Flächen
Reaktion auf Säure Calcit schäumt leicht in kalter, verdünnter HCl; Dolomit reagiert schwach, außer pulverisiert
Stabilität Gut für Innenräume; säureempfindlich und weicher als Quarz-Edelsteine
Haltbarkeit im Überblick: Denken Sie an „feine Arbeitsplatte“, nicht „Werkbank“. Es nutzt sich bei Pflege schön ab, aber Säuren, Schmutz und scharfe Stöße sind Spielverderber.

Unter der Lupe 🔬

Karbonatmosaik

Bei 10× ist der helle Grund ein Mosaik aus ineinandergreifenden Rhomben (Calcit/Dolomit). Entlang der Spaltflächen erscheinen beim Kippen winzige Blitze – klassisches Karbonatfunkeln.

Oxidadern

Dunkle Linien wirken opak und körnig, manchmal mit dendritischen „Ästen“. Wo sich zwei Generationen kreuzen, sieht man, wie eine Ader die andere abschneidet – eine kleine geologische Zeitleiste.

Porosität & Füllungen

Mikroskopische Poren können entlang der Aderränder sitzen; einige Stücke zeigen feine Calcit-Heilungen, die zu Haarlinien auslaufen. Diese polieren sich glatt, bevorzugen aber schonende Behandlung.


Look‑Alikes & Wie man sie erkennt 🕵️

Dendritischer „Bild“-Kalkstein / Marmor

Sehr ähnliche Familie; Begriffe überschneiden sich oft. Entscheidend ist die Säurereaktion und die Karbonatstruktur vs. Quarz-„Zucker“.

Echte Jaspisse (Bildjaspis, Landschaftsjaspis)

Quarz‑hart (~7), keine Säurereaktion, muscheliger Bruch. Muster sind eher malerisch/Landschaft als lineare Bleistiftstriche.

Chinesischer „Malstein"

Kalkstein mit natürlichen dendritischen Mustern; optisch nahe Verwandte. Fundortetiketten unterscheiden sie meist.

Zebra-Jaspis / Zebra-Marmor

Markante schwarz-weiße Bänder statt feiner Netze. Einige „Zebra-Jaspisse“ sind ebenfalls Karbonat – verwenden Sie den Sprudeltest.

Wie man es zu Hause erkennt

  • Kratz-/Glasprobe: Picasso-Marmor (3–4) kratzt kein Glas; Jaspis (7) schon.
  • Sprudeln: Winziger Tropfen Essig auf einer unauffälligen Kante – Karbonat reagiert (sanft).
  • Lupe: Karbonat-rhomboedrisches Funkeln vs. Quarz-„zuckerartige“ Mikrokörner.

Checkliste

  • Neutrale helle Grundfarbe, tintenähnliche Linienführung.
  • Weich für einen „Jaspis“; reagiert zumindest schwach auf Säure.
  • Poliert zu einem seidigen, marmorähnlichen Glanz.

Fundorte & geologischer Kontext 📍

Klassische Fundstelle

Utah, USA (insbesondere Teile des Beaver County und die zentral-westliche Wüste) hat viel des bekannten „Picasso-Marmors“ geliefert – dolomitischer Marmor mit markanten Manganlinien.

Anderswo & Verwandte

Ähnliche dendritische Kalksteine/Marble kommen im Westen der USA und international vor; im Handel fallen viele unter den weiteren Begriff „Picasso“ oder „Malstein“, wenn die Ästhetik passt.

Geologisches Rezept: Karbonat-Protolith + Metamorphose → Marmor; spätere Fluidpulse fügen Mn/Fe-Oxide entlang von Brüchen hinzu → der Skizzenbuch-Effekt.

Pflege- & Lapidarbeachten 🧼💎

Alltägliche Pflege

  • Vermeiden Sie Säuren: Essig, Zitrone, Badreiniger.
  • Mit lauwarmem Wasser + einem Tropfen mildem Seife reinigen; sofort trocknen.
  • Ringe/Armbänder: Wählen Sie schützende Fassungen und bewusstes Tragen.

Anzeige & Lagerung

  • Filzunterlagen unter Platten; halten Sie Schleifkörner fern, um Mikrokratzer zu vermeiden.
  • Innenausstellung ist ideal; im Freien ätzt Säureregen mit der Zeit.

Lapidartipps

  • Arbeiten Sie kühl und leicht; Karbonate reagieren empfindlich auf Hitze/Druck.
  • Reihenfolge: Diamant 220 → 600 → 1200/3000; polieren mit Aluminiumoxid oder Zinnoxid auf einem weichen Polierpad.
  • Stabilisieren Sie bei Bedarf feine Haarrisse vor dem Doming; orientieren Sie so, dass die Linienführung den Cabochon dramatisch durchquert.
Foto-/Ausstellungs-Idee: Kombinieren Sie einen großen, ruhigen Cabochon mit einem „geschäftigen Netz“-Cabochon. Zusammen zeigen sie, wie ein Stein Minimalismus und Maximalismus ohne Outfitwechsel darstellen kann.

Praktische Demos 🔍

Zischen oder nicht

Berühren Sie mit einem nadelkopfgroßen Tropfen schwachen Essig eine Kante auf der Rückseite: Ein winziges Zischen bestätigt Karbonat (Marmor). Sofort abspülen und trocknen. (Bei fertigem Schmuck überspringen.)

Schichtdetektiv

Mit einer Lupe folgen Sie einer schwarzen Ader, bis sie eine andere schneidet. Welche schneidet welche? Sie haben gerade zwei Episoden der Geschichte des Steins geordnet.

Kleiner Scherz: Picasso-„Jaspis“ beweist, dass manche Steine schon signiert geliefert werden.

Fragen ❓

Ist Picasso-Jaspis natürliche Farbe?
Ja – die Grautöne sind karbonathaltiger Marmor; die schwarz/braunen Linien sind natürliche Mangan-/Eisenoxide. Einheitliche Neonfarben wären verdächtig.

Warum nennt man es „Jaspis“, wenn es Marmor ist?
Tradition im Edelsteinschleifer-Handwerk. Der visuelle Stil entspricht Jaspis, aber die Zusammensetzung ist karbonathaltiger Marmor – weicher und säureempfindlich.

Fluoresziert es?
Einige Stücke zeigen je nach Verunreinigungen eine schwache bis mäßige calcitartige Fluoreszenz unter UV-Licht; andere bleiben ruhig.

Gut für Schmuck?
Ja, besonders Anhänger, Ohrringe, Broschen. Für Ringe/Armbänder verwenden Sie schützende Fassungen und behandeln sie wie feinen Marmor – bewundern Sie sie mehr, als dass Sie Nägel damit einschlagen.

Wie erhalte ich die Politur?
Vermeiden Sie scheuernde Reiniger; Stauben Sie mit einem weichen Tuch ab. Falls nötig, belebt eine schnelle Behandlung mit Aluminiumoxid-Politur auf einem weichen Poliertuch den Glanz.

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