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Mookaite Jasper

Mookaite „Jaspis“ • verkieselter Radiolarit / Hornstein (mikrokristallines SiO2) Formel: SiO2 (kryptokristalliner Quarz + Moganit) Mohs ~6,5–7 • Dichte ~2,58–2,64 Alter & Wirt: Kreidezeitliche Radiolarien-Sedimente, verkieselt Ort: Mooka Creek, Kennedy Ranges, Westaustralien Palette: Creme • Senf • Safran • Burgunder • Pflaume • Malve

Mookaite — Australiens Wüstenpalette im Stein

Mookaite (oft als „Mookaite-Jaspis“ verkauft) ist eine lebendige australische Variante silifizierter Sedimente – technisch ein Radiolarit/Feuerstein – die sich hervorragend polieren lässt und in gesättigten Wüstenfarben erscheint. Stellen Sie sich eine Palette mit Ockern, Weinrot und Creme vor, die zusammengewirbelt und dann versteinert wurden. Im Kern ist es Quarz, farblich geprägt durch eisenreiche Chemie und diagenetische Texturen. Drehen Sie einen Cabochon im Licht, und die Farben scheinen zu atmen – wie ein Sonnenuntergang auf Sandstein, der das Leuchten gelernt hat.

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Was es ist
Kryptokristallines Siliziumdioxid (Feuerstein/Jaspis) aus Radiolarien-Sedimenten gebildet
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Farbmotor
Eisenoxide/-hydroxide → Senf, Burgunder, Pflaume, Creme
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Ortsgefühl
Mooka Creek, Kennedy Ranges (WA) — klassisch und namensgebend

Identität & Benennung 🔎

Jaspis… aber genauer Feuerstein

In der Edelsteinkunde ist „Jaspis“ ein freundlicher Oberbegriff für farbenfrohen, undurchsichtigen mikrokristallinen Quarz. Petrographisch ist Mookaite ein silifizierter Radiolarit/Feuerstein – ein dichtes, kryptokristallines Mosaik aus Quarz (mit Moganit), gebildet aus siliziumreichen marinen Sedimenten.

Woher der Name stammt

Es ist nach dem Mooka Creek in den Kennedy Ranges Westaustraliens benannt. Man sieht manchmal „Mookite“, aber „Mookaite“ hat sich durchgesetzt. Viele Einheimische verbinden „Mooka“ mit nahegelegenen Quellen – passend für einen Stein, der aus uralten Meeren stammt.

Fazit: Wenn es kühn gemustert ist in Senf bis Weinrot und aus Westaustralien stammt, sehen Sie wahrscheinlich Mookaite.

Wie es entsteht 🌊➡️🪨

Radiolarien-Regen

In Kreidemeeren bauten mikroskopische Planktonorganismen, sogenannte Radiolarien, Schalen aus Siliziumdioxid. Nach ihrem Tod sanken ihre Skelette als kieseliger Schlamm auf den Meeresboden – denken Sie an eine Schneekugel, aber mit glasigen Mikroskeletten.

Begraben & Diagenese

Unter weiterer Sedimentschicht begraben, verdichtete sich der Schlamm und organisierte sich neu zu Feuerstein. Siliziumdioxid löste sich auf und fiel erneut aus, wodurch Körner in einem dichten kryptokristallinen Gefüge eingeschlossen wurden. Eisen im Porenwasser färbte den Stein von Creme bis Burgunderrot.

Silifizierung & Heilung

Spätere Flüssigkeiten durchströmten das Gestein, silifizierten verbleibende Poren und heilten Mikro­risse mit Chalcedon. Lokale Brekziierung (natürliche Bruchbildung) und erneute Zementation schufen die Mosaike und Bänder, die Mookaite so grafisch machen.

Rezept: Plankton-Glas → Meeresboden-Schlamm → Feuerstein → Eisen-„Aquarelle“ → polierfertige Kunst.

Erscheinungsbild & Muster-Vokabular 🎨

Palette (klassischer Mookaite)

  • Creme / Elfenbein — chalcedonreiche Zonen.
  • Senf / Safran — Goethit/Limonit-Tönungen.
  • Tiefrot / Burgunder — Hämatit-Eisenoxid.
  • Pflaume / Maulbeere — gemischte Fe-Zustände & subtile organische Bestandteile.
  • Ocker / Beige — oxidierte Ränder und Adern.
  • Frostiges Weiß — durch Silizium „verheilte" Brüche.

Die meisten Stücke sind undurchsichtig mit einem glasigen Glanz; dünne Kanten in Cremezonen können unter starkem Licht schwach durchscheinend sein.

Musterbegriffe, die Sie sehen werden

  • Farbblockierung — große Flächen mit kontrastierenden Farbtönen.
  • Bandung — parallele Bänder durch geschichtete Ablagerung.
  • Breccienmosaik — kantige Fragmente, die durch Silizium neu zementiert sind.
  • Federung — weiche, pinselartige Übergänge, wo Eisen diffundiert ist.
  • Adern — haarfeine Chalcedon/Quarz-Füllungen winziger Risse.

Fototipp: Seitenlicht bei ~30° verstärkt den Kontrast zwischen matten eisenreichen Flecken und glasigeren Chalcedon-Heilungen – kein Filter nötig.


Physikalische & optische Eigenschaften 🧪

Eigenschaft Typischer Bereich / Hinweis
Zusammensetzung Kryptokristallines SiO2 (Mikroquarz + Moganit); Eisenoxide/-hydroxide als Pigmente
Härte ~6,5–7 (strapazierfähig; nimmt hohen Glanz an)
Dichte ~2,58–2,64
Struktur Mikrokristallin (Korngröße submikron); keine sichtbaren Kristalle mit bloßem Auge
Bruch / Spaltbarkeit Muschelig bis körnige Bruchfläche; keine Spaltbarkeit
Glanz Glasartig auf Politur; wachsig auf verwitterten Oberflächen
Transparenz Opak; dünne cremefarbene/Chalcedon-Adern können durchscheinend sein
Brechungsindex ~1,53–1,54 (Punktmessung auf polierter Oberfläche)
Porosität Insgesamt gering; gelegentliche Mikrohohlräume entlang verheilter Brüche
Farbchemie: Hämatit verstärkt Rot/Burgunder; Goethit/Limonit bevorzugen Gelb/Ocker; Mischzustände und organische Stoffe neigen zu Pflaumen- und Mauvetönen.

Unter der Lupe / Mikroskop 🔬

Zuckerfeines Mosaik

Bei 10× zeigen die meisten Oberflächen eine dichte, zuckrige Mikrostruktur ohne einzelne Kristalle. Polierte Flächen wirken glasig; matte Bereiche fallen oft mit eisenreichen Stellen zusammen.

Adern & Heilungen

Achten Sie auf feine Chalcedon-/Quarzaderchen, die Farbblöcke durchkreuzen, manchmal mit leicht durchscheinenden, frostigen Rändern – Beleg für nachträglichen Silizium-„Kleber“.

Breccia-Hinweise

Eckige Farbinseln mit scharfen Grenzen und unterschiedlicher Ausrichtung deuten auf Brekkziation und Rekementierung hin – ein Grund, warum Cabochons wie Grafik aussehen können.


Look‑Alikes & Wie man sie erkennt 🕵️

Polychromer Jaspis (Madagaskar)

Auch kräftig und erdig, tendiert aber zu pastelligen Farbverläufen mit fließenderen, kugeligen Formen. Mookaite neigt zu Senf–Burgunder und zeigt oft scharfe Farbblöcke.

Picasso-Jaspis

Grau-beige Palette mit schwarzen linearen Adern (Mangan) statt gesättigter Rot-/Gelbtöne. Muster wirken eher gezeichnet als gemalt.

Porzellan-Jaspis (Sierra Madre)

Ähnliche feine Textur, aber Farben verlaufen in Flieder-Creme-Grau mit zarter „Porzellan“-Marmorierung, nicht der Ocker-Bordeaux-Punch von Mookaite.

Bumblebee „Jaspis“ (kein Jaspis)

Leuchtendes Gelb/Orange/Schwarz durch Schwefel/Arsenat im Karbonatgestein – sehr unterschiedliche Chemie und oft gebändert wie Warnband.

Rhyolith (Regenwald-Jaspis)

Vulkanisches Gestein mit Orbicules und Spheruliten; mehr glasige/porphyrische Texturen. Mookaite ist durchgehend Mikro-Quarz mit einheitlicher Härte.

Schnellcheckliste

  • Australische Herkunft (Mooka Creek Gebiet) ist ein starkes Indiz.
  • Senf–burgunder–cremefarbene Blöcke mit hohem, glasigem Glanz.
  • Mikro-Quarz-Struktur; keine großen Kristalle, kein echter gebänderter Achat.

Fundort & geologische Lage 📍

Mooka Creek, Kennedy Ranges (WA)

Das Typ- und klassische Gebiet für Mookaite. Das Material kommt in silifizierten Kreidesedimenten der Region vor – oft als Geröll und in flachen Gruben entlang von Entwässerungslinien und niedrigen Erhebungen.

Gefühl von Exklusivität

Während bunte Feuersteine weltweit vorkommen, ist „Mookaite“ eng mit dieser Quelle in Westaustralien und ihrer charakteristischen Farbpalette verbunden. Ähnliche Erscheinungen anderswo werden meist unter anderen Jaspisnamen verkauft.


Pflege-, Ausstellungs- & Lapidariums-Hinweise 🧼💎

Alltäglicher Umgang

  • Hart, langlebig (~7 Mohs) und nicht porös – gut für den täglichen Gebrauch.
  • Kantenabsplitterungen sind möglich bei Stößen; behandeln Sie Cabochons wie glasigen Quarz.

Reinigung

  • Lauwarmes Wasser + milde Seife + weiches Tuch/Bürste; abspülen und trocknen.
  • Vermeiden Sie starke Säuren/Bleichmittel (können eisenreiche Oberflächen trüben).

Lapidar

  • Schneidet und poliert sich wunderschön mit Diamant oder SiC → Cerium/Oxid-Finish.
  • Achten Sie auf Mikro-Risse entlang verheilter Adern; üben Sie leichten Druck aus und stützen Sie die Kanten des Cabochons.
  • Für Dramatik orientieren Sie Platten so, dass Farbblöcke die Kuppel durchqueren.
Foto-/Display-Tipp: Seitenbeleuchtung bei ca. 30° und eine weiße Reflexionskarte gegenüber der Lichtquelle lassen Ockertöne leuchten und Burgundertöne vertiefen – Ihr Cabochon wird zu einem kleinen Outback-Sonnenuntergang.

Fragen ❓

Ist Mookaite gefärbt?
Qualitativ hochwertiges Material ist natürlich gefärbt durch Eisenchemie. Wenn ein Stück Neonfarben, einheitliche Farbtöne oder Farbaustritte an Bohrlöchern zeigt, heben Sie eine Augenbraue – natürliche Mookaite bevorzugt erdige Sättigung und subtile Variation.

Warum sieht manche Mookaite „malvenfarben“ oder „lila“ aus?
Gemischte Eisenoxidationszustände und organische Stoffe können die Farben in Richtung malvenfarben-lila verschieben, besonders dort, wo Siliziumdioxid langsam neu ausgefällt wurde.

Ist es fossilführend?
Es entsteht aus Radiolarien-Sedimenten, aber die Mikrofossilien sind weit unter der Handlinsen-Skala; was man sieht, sind ihre geologischen Nachwirkungen – dichte Siliziumdioxid-Schichten und rhythmische Lagen.

Worin unterscheidet es sich von rotem/gelbem Jaspis?
Mookaites Farbpalette ist deutlich senf- bis burgunderrot mit Cremetönen, oft in großen Farbblöcken und Brekzien-Mosaiken. Viele Jaspisse zeigen mehr Sprenkel, Bänder oder dendritische Adern.

Hält die Politur lange?
Ja. Mit Quarz-Härte und feiner Körnung hält eine gute Politur lange. Vermeiden Sie abrasive Nachbarn bei der Lagerung, und der Glanz bleibt jahrelang erhalten.

Kleiner Scherz zum Abschluss: Mookaite ist das, was passiert, wenn das Outback beschließt, ein Selbstporträt zu machen – und auf gute Beleuchtung besteht.
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