Kambaba jasper

Kambaba Jasper

Kambaba „Jasper“ • grün-schwarzer orbicular Rhyolith (vulkanisch) Handelsnamen: Kabamba, Crocodile jasper, manchmal zusammengefasst mit der „Eldarite“-Familie Typische Zusammensetzung: Quarz + Alkalifeldspäte (Albit/Sanidin) mit Amphibolen & aegirin Härte ~6–7 • Dichte ~2,5–2,8 • Glanz: matt bis glasig

Kambaba „Jaspis“ — Krokodilaugen, Lava-Wurzeln

Kambaba sieht aus, als hätte ein Krokodil Polka-Dots bekommen: dunkelgrüne Felder, gesprenkelt mit schwarzen, augenförmigen Kugeln und dünnen grünen Halos. Jahrelang wurde es als versteinertes Algen-Gestein verkauft; sorgfältige Laborarbeiten zeigten jedoch, dass es sich tatsächlich um ein vulkanisches Gestein handelt – einen Rhyolith, dessen Kugeln Kristallwachstumstexturen sind, keine Fossilien. Das Rätsel ist also nicht Leben, sondern Lava. (Immer noch dramatisch. Nur weniger Mikroben.) Wissenschaftsecke unten

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Was es ist
Ein orbikulärer Rhyolith aus Madagaskar (Region Bongolava): Quarz + Alkalifeldspat-Grundmasse mit radial angeordneten Amphibolnadeln, umrandet von aegirin. :contentReference[oaicite:0]{index=0}
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Warum die „Augen“
Während der Abkühlung/Devitrifikation wachsen Amphibolnadeln radial in Kugeln; ihre dunklen Zentren und blassen Halos erzeugen das Krokodilhaut-Muster. :contentReference[oaicite:1]{index=1}
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Pflegeübersicht
Robust wie die meisten silica-reichen Gesteine: harte Stöße & schnelle Temperaturschwankungen vermeiden; Politur hält gut bei schonender Lagerung.

Identität & Benennung 🔎

„Jaspis“... technisch ein Fehlbegriff

Trotz des Namens ist Kambaba kein Jaspis (mikrokristalliner Quarz mit Verunreinigungen). Es ist ein rhyolithisches Vulkangestein, dessen kugelige Muster durch Kristallwachstum entstehen, nicht durch sedimentäre Bänderung. Laborarbeiten von EPI (Deutschland) identifizierten Quarz + Albit + Sanidin mit Amphibolen (Riebeckit/Pargasit) und aegirin; kein Stromatolithengewebe wurde gefunden. :contentReference[oaicite:2]{index=2}

Handelsnamen, derselbe Stein

Sie werden Kabamba (örtliche Schreibweise), Crocodile jasper (für die Augenflecken) sehen, und in einigen Quellen werden sowohl Kambaba als auch mexikanischer Nebula Stone unter dem Begriff „Eldarite“ zusammengefasst. Mineralogisch sind beide vulkanische Gesteine mit ähnlichen Mineralien – Kambaba zeigt meist schwarze Kreise auf Grün; Nebula Stone kehrt das um zu grünen Kreisen auf Schwarz. :contentReference[oaicite:3]{index=3}

Ortsname: Das Material wird im westzentralen Bongolava, Madagaskar, abgebaut; viele Verkäufer verbinden das Wort „Kambaba/Kabamba“ mit dieser Gegend. :contentReference[oaicite:4]{index=4}

Wie es entsteht 🧭

Vom Schmelzfluss zum Muster

Kambaba beginnt als felsische Lava. Beim Abkühlen devitrifizieren glasige Teile – winzige Kristalle von Quarz und Feldspat wachsen, während Amphibole als radiale Strahlen auskeimen. Diese spherulitischen Cluster werden zu den bekannten dunklen Kugeln mit grünen Halos. :contentReference[oaicite:5]{index=5}

Warum es die Leute täuschte

Auf den ersten Blick ähneln die Kugeln Stromatolithen (geschichtete Strukturen, die von Cyanobakterien gebildet werden). Aber Stromatolithen zeigen laminierte, sedimentäre Texturen; Kambabas Kugeln sind kristallin und magmatisch. Analytische Arbeiten und Dünnschliffe unterstützen den vulkanischen Ursprung. (Urteil: Lava war es.) :contentReference[oaicite:6]{index=6}

Devitrifikationsdrama

Unter Vergrößerung lösen sich die dunklen Flecken in winzige Amphibolnadeln auf, die von aegirin überwachsen sind – ein typisches Ergebnis von viskosem Magma, das nach dem Abkühlen vor Ort kristallisiert. :contentReference[oaicite:7]{index=7}

Einfaches Rezept: Lava + Zeit + winzige Amphibolnadeln = Krokodilaugen-Punkte.

Palette & Muster-Vokabular 🎨

Palette

  • Wald-/olivgrüner Grundmasse (Quarz + Feldspat).
  • Schwarze Kugeln (amphibolreiche Kerne), oft mit dünnen aegirin-Rändern.
  • Limetten-Halos – blassgrüne Reaktionszonen um die Kugeln.

Gute Platten zeigen hohen Kontrast, aber mit natürlichen, leicht nebligen Rändern an den Kugeln – keine scharf abgegrenzten Ringe.

Musterwörter

  • Kugelige „Augen“ — gerundete Kugeln, manchmal mit zweifarbigen Halos.
  • Wirbel — gebogene grüne Streifen um Kugelgruppen.
  • Kettenkugeln — Perlen von Flecken, die entlang einer subtilen Fließlinie aufgereiht sind.

Fototipp: Verwenden Sie schräges Licht ~25–30°. Eine einzelne, kleine Lichtquelle lässt die Halos leuchten und die schwarzen „Pupillen“ tief erscheinen – sehr krokodil-schick.


Physikalische & Optische Details 🧪

Eigenschaft Typischer Bereich / Hinweis
Gesteinsart Felsisches vulkanisches Gestein (Rhyolith); kugelig durch Devitrifikationstexturen. :contentReference[oaicite:8]{index=8}
Zusammensetzung Quarz + Alkalifeldspäte (Albit, Sanidin), Amphibole (Riebeckit/Pargasit) mit Aegirin an den Rändern; Calcit nur in Spuren. :contentReference[oaicite:9]{index=9}
Härte (Mohs) ~6–7 (variiert mit Silizium- & Amphibolgehalt). :contentReference[oaicite:10]{index=10}
Dichte ~2,5–2,8 (Gesteinsdurchschnitt; variiert mit dem Anteil dunkler Minerale).
Bruch / Spaltbarkeit Ungleichmäßig bis subkonchoidal wie ein Gestein; einzelne Feldspäte haben Spaltbarkeit, die sich aber nicht in einer Masse zeigt.
Glanz Matt bis glasartig beim Polieren; Kugeln erscheinen im Vergleich oft seidig-dunkel.
Stabilität Ausgezeichnet für den Innenbereich; vermeiden Sie starken thermischen Schock wie bei jedem siliziumreichen Gestein.
Lapidar-Tipp: Wenn Ihr Stück „Orangenschalen“ zeigt, reduzieren Sie die Geschwindigkeit, erneuern Sie die Bänder und beenden Sie mit Cerium-/Zinnoxid auf einem festen Polierpad – Rhyolith schätzt Geduld.

Unter der Lupe 🔬

Radiale Nadeln

Bei 10× lösen sich dunkle Kugeln in feine Amphibolnadeln auf, die vom Zentrum ausstrahlen; ein dünner, etwas heller Aegirin-Rand kann die Kugel umgeben. :contentReference[oaicite:11]{index=11}

Grundmasse

Der grüne Hintergrund zeigt ein enges, feines Mosaik aus Quarz + Feldspat mit wenig Glas – klassische devitrifizierte Textur. :contentReference[oaicite:12]{index=12}

Flusshinweise

An manchen Stellen deuten Kugelketten und feine Streifen auf Flusslinien in zähflüssiger Lava hin – achten Sie auf sanfte Krümmungen und Ausrichtung.


Ähnlichkeiten & Fehlbezeichnungen 🕵️

Echte Stromatolithe

Geschichtete, geschichtete Strukturen, die von Mikroben in sedimentären Umgebungen gebildet werden. Unter Vergrößerung zeigen sie feine Laminae, keine radialen Amphibolnadeln. Die vulkanische Petrologie und Mineralogie von Kambaba schließen fossilen Ursprung aus. :contentReference[oaicite:13]{index=13}

Nebula Stone (Mexiko)

Sehr ähnliche Mineralzusammensetzung (Quarz, Alkalifeldspat, Amphibol, Aegirin), aber typischerweise grüne Kugeln auf Schwarz. Beide sind vulkanisch; einige Labore fassen sie unter „Eldarit“ zusammen. :contentReference[oaicite:14]{index=14}

Regenwald-Rhyolith

Ebenfalls ein kugeliger/gefleckter Rhyolith, meist mit helleren Pistazien-/Cremefarben und stärkerer Brekziierung. Schwerer zu verwechseln, wenn man beide nebeneinander gesehen hat.

Grüne Jaspisse

Mikrokristalline Quarzsorten (echte Jaspisse) können gefleckt oder kugelig sein, fehlen jedoch die radiale Amphibol-Textur und Hinweise auf magmatischen Fluss unter der Lupe.

Schnellcheckliste

  • Dunkle, abgerundete Kugeln mit strahlenden Nadeln innen? → Kambaba.
  • Geschichtete Bänder wie Baumringe? → Stromatolith, nicht Kambaba.
  • Grüne Kugeln auf schwarz? → Wahrscheinlich Nebula Stone.

Namenshinweis

„Krokodil-Jaspis“ = Kambaba-Optik. „Kabamba“ ist eine gängige lokale Schreibweise. „Jaspis“ wird im Handel weiterhin verwendet, obwohl der Stein Rhyolith ist. :contentReference[oaicite:15]{index=15}


Fundorte 📍

Madagaskar (klassisch)

Das bekannteste Material stammt aus der Bongolava-Region im westzentralen Madagaskar; es gibt auch Ortsangaben mit „Kabamba“. :contentReference[oaicite:16]{index=16}

Verkaufsformen

Rohstücke, Platten, Handschmeichler und Cabochons sind üblich. Muster variieren je nach Charge – von engen „Augen“-Feldern bis zu kräftigen Wirbeln mit verbundenen Kugeln.

Feldbestimmungstipp: In der Hand fühlt sich Kambaba wie ein siliciumreicher Vulkanfels an (kühl, dicht für seine Größe) und zeigt keine Säurereaktion – hilfreich beim Vergleich mit karbonathaltigen Stromatolithplatten. :contentReference[oaicite:17]{index=17}

Pflege- & Lapidary-Hinweise 🧼💎

Alltägliche Pflege

  • Mit lauwarmem Wasser + mildem Seifenreiniger säubern; sofort trocknen.
  • Vermeiden Sie scharfe Stöße und extreme Hitze-/Kälteschwankungen.
  • Separat aufbewahren, damit der Glanz erhalten bleibt (Quarzstaub ist heimtückisch).

Schmuckhinweise

  • Cabochons & Perlen glänzen – dunkle Kugeln wirken auch im kleinen Maßstab gut.
  • Für Ringe/Armbänder Schutzfassungen verwenden und vorsichtig tragen (Mohs ~6–7).
  • Passt gut zu gebürstetem Silber oder mattschwarzen Fassungen für Kontrast.

Auf dem Rad

  • Frische Bänder, leichter Druck. Wenn „Orangenschale“ erscheint, langsamer arbeiten und das Vorpolieren verfeinern.
  • Vorpolieren 600→1200→3k; mit Cerium- oder Zinnoxid auf einem festen, aber nachgiebigen Pad fertig polieren.
  • Richte Platten so aus, dass einige auffällige Kugeln außerhalb des Zentrums sitzen – das wirkt in einem Cabochon dynamischer.
Präsentationsidee: Lege einen Palmstein auf einen hellen Leinenplinth und beleuchte ihn von einer Seite – die grünen Halos sehen aus wie Wellen auf einem dunklen Teich.

Praktische Demos 🔍

Betrachte die „Pupille“ mit der Lupe

Wähle eine dunkle Kugel und zoome heran. Du solltest strahlförmige, haarfeine Nadeln vom Zentrum bis zum Rand sehen – dein Beweis für magmatisches Wachstum.

Strömungsfinder

Drehe eine Platte sanft unter schrägem Licht; einige Kugeln reihen sich entlang schwacher Kurven auf – Spuren von Lavabewegung, die mitten im Wirbel eingefroren sind.

Kleiner Scherz: Kambaba ist das einzige „Auge“, das umso besser aussieht, je länger man es anstarrt.

Fragen ❓

Ist Kambaba ein Stromatolith (fossile Alge)?
Nein. Detaillierte Laboranalysen zeigen, dass es sich um einen vulkanischen Rhyolith mit amphibolreichen Kugeln handelt; die Fossilgeschichte hält sich, weil das Muster Stromatolithen ähnelt. :contentReference[oaicite:18]{index=18}

Warum nennt man es dann „Jaspis“?
Handelsdynamik. Es schneidet und poliert sich wie viele Jaspisse, ist mineralogisch aber keiner. (Wir behalten den Spitznamen zur Vertrautheit.) :contentReference[oaicite:19]{index=19}

Woher kommt es?
West‑zentral Bongolava, Madagaskar – oft sieht man „Kabamba/Kambaba“ als Ortsangabe. :contentReference[oaicite:20]{index=20}

Wie hart ist es?
Etwa Mohs 6–7, abhängig von der genauen Mineralmischung – langlebig für Dekor und sorgfältigen Schmuck. :contentReference[oaicite:21]{index=21}

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