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Chrysocolla

Chrysocolla • Hydratisiertes Kupfersilikat (variable Zusammensetzung) Silica-Assoziation: Häufig verwachsen mit Chalcedon ("Edelstein-Silica", wenn durchsichtig) Härte: ~2–4 (porös) • bis zu ~6,5–7 bei silicareichem Gehalt Typische Gewohnheiten: Botryoide Krusten • Adernfüllungen • Massiv

Chrysokoll 🌊 — Blau-Grünes Kupfer in der verwitterten Zone der Erde

Chrysokoll ist ein blau-grünes Kupfersilikat, das sich nahe der Oberfläche von Kupfererzkörpern bildet, wenn diese oxidieren und mit siliziumhaltigen Wässern reagieren. Seine Farbe reicht von lagunenhellen Cyan bis zu tiefem Blaugrün, oft marmoriert mit Malachit oder Azurit und von Quarzadern durchzogen. In porösen Massen ist es weich und seidig; wenn es von Chalcedon durchdrungen ist, wird es transluzent und viel widerstandsfähiger – dieses siliziumreiche Material ist weithin als Edelstein-Siliziumdioxid bekannt.

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Farbe
Cyan → blau-grün bis blaugrün (Cu²⁺ Farbzentren)
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Struktur
Kryptokristallin bis mikrofasrig; oft eine Mischung mit Siliziumdioxid
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Vorkommen
Oxidierte (supergene) Zonen von Kupferlagerstätten

Identität & Benennung 🔎

Etymologie

Das Wort Chrysokoll stammt aus dem Griechischen chrysos (Gold) und kolla (Kleber), ein Name, der in der Antike für kupferhaltige Substanzen verwendet wurde, die von Metallarbeitern genutzt wurden. Die moderne mineralogische Verwendung bezieht sich auf das blau-grüne Kupfersilikat, das in den verwitterten Teilen von Kupferlagerstätten vorkommt.

Zusammensetzungs-Hinweis

Chrysokoll hat eine variable, hydratisierte Zusammensetzung, die Siliziumdioxid und geringe Mengen an Kationen (z. B. Al) aufnehmen kann. Eine oft zitierte ungefähre Formel ist (Cu,Al)2H2Si2O5(OH)4·nH2O, aber natürliche Proben enthalten häufig beträchtlichen Chalcedon.


Bildung & geologischer Kontext 🌍

Supergene Chemie

Über Kupfersulfiderzen (z. B. Chalkopyrit, Bornit) mobilisieren sauerstoffhaltige Wässer Cu²⁺. Wo die Bedingungen siliziumreich und neutral bis leicht sauer sind, fällt Kupfer als sekundäre Kupferminerale aus, darunter Chrysokoll. Wiederholte Flüssigkeitspulse erzeugen geschichtete Krusten und Adernfüllungen.

Siliziumdioxid-Interaktion

Siliziumdioxid kann Chrysokoll durchdringen oder ersetzen, wodurch das Material versteift und die Transluzenz verbessert wird. Dieses enge Zusammenwachsen mit Chalcedon führt zu „Edelstein-Siliziumdioxid“.

Mineralassoziationen

Häufige Begleiter sind Quarz/Chalcedon, Malachit, Azurit, Kupprit, Tenorit, Plancheit und Dioptas, die natürliche blau-grüne Farbtöne erzeugen.


Aussehen & Häufige Muster 👀

Gewohnheit & Texturen

  • Botryoidale („traubenartige“) Krusten, die sich zu seidig glänzenden Kuppeln polieren lassen.
  • Massive/Adernfüllungen mit Quarz-„Küstenlinien“.
  • mit Malachit (grün) und Azurit (königsblau).

Farbpalette

  • leuchtendes Cyan
  • ausgewogenes Blaugrün
  • tiefes Seegrün (siliciumreich)
  • Azurit-Streifen
  • Malachit-Marmorierung

Beobachtungstipp: Unter einer Lupe zeigen quarzreiche Bereiche ein feineres, glasiges Mikrofunkeln im Vergleich zum weicheren, wachsartigen Glanz poröser Chrysokoll.


Physikalische & optische Eigenschaften 🧪

Eigenschaft Bereich / Anmerkungen
Chemie Hydratisiertes Kupfersilikat; häufig mit Chalcedon verwachsen
Kristallsystem Typisch kryptokristallin/amorph; mikrofasrige Aggregate
Härte ~2–4 Mohs (poröse Massen); ~6,5–7 bei chalcedonreichem („Edelstein-Silizium“)
Glanz Wachsig bis seidig; glasartig auf polierten quarzreichen Flächen
Transparenz Opak bis durchscheinend (letzteres in siliciumreichem Material)
Dichte ~2,0–2,4 (porös) bis ~2,6 (siliciumreich)
Strichfarbe Weißlich bis blass blaugrün
Spaltbarkeit/Bruch Keine echte Spaltbarkeit; muschelig bis unregelmäßiger Bruch
Optik RI schwer auf porösem Material zu messen; chalcedonreiche Bereiche ~1,53 (Quarz)

Verwandte Materialien & Varietäten 🧭

Edelstein-Silica

Chalcedon, gefärbt durch Kupfer (Chrysokoll-ähnliche Phasen), typischerweise transluzent mit lebhaftem Petrol- bis Cyanfarbton und der Haltbarkeit von Quarz.

Chrysokoll–Malachit / Azurit

Natürliche Verwachsungen blau-grüner Kupferminerale, die marmorierte Muster erzeugen; manchmal historisch als „Eilat-Stein“ zusammengefasst.

Papageienflügel & „Sonoran Sunrise/Sunset“

Informelle Handelsnamen für Chrysokoll gemischt mit Jaspis (Papageienflügel) oder mit Kupprit (rot) und Tenorit (schwarz), die auffällige Mosaike erzeugen.


Bemerkenswerte Fundorte 📍

Amerika

Arizona (Globe–Miami–Ray-Distrikt, Bisbee, Morenci), New Mexico; Mexiko (Sonora); Peru und Chile – klassische supergene Kupferprovinzen mit reichlich blau-grünen Sekundärmineralien.

Anderswo

Demokratische Republik Kongo, Israel (Timna/Eilat-Gebiet) und verstreute Fundorte, wo Kupferlagerstätten in ariden bis semi-ariden Klimazonen verwittern.


Identifikation & Ähnliche Erscheinungen 🕵️

Türkis

Im Allgemeinen härter (Mohs ~5–6) mit deutlicher Spinnennetz-Matrix an vielen Fundorten; Farbe tendiert zu Eierschalenblau. Chrysokoll zeigt oft mehr Petrol-/Cyan-Töne.

Variscit & Smithsonit

Variscit ist typischerweise grüner mit anderer Chemie; Smithsonit kann hohen glasartigen Glanz und größeres Gewicht zeigen (ZnCO3).

Hemimorphit

Blaue botryoide Krusten treten auf, aber achten Sie auf funkelnde drusenartige Texturen und andere Assoziationen (z. B. Zinklagerstätten).

Gefärbter Howlith/Magnesit (Imitate)

Einheitliche Farbe, Farbstoffansammlungen in Rissen oder Bohrlöchern und untypischer Glanz sind unter der Lupe häufige Hinweise.

Verbundstoffe

Gepresstes Steinstaub mit Harz zeigt homogene feine Körnung und keine natürliche Aderung; Kanten und Brüche genau beobachten.

Schnellcheckliste

  • Blau-grüne Kupfertöne mit wachsartigem → glasigem Glanzübergang.
  • Siliziumdioxidreiche Bereiche wirken dichter, kühler bei Berührung und durchscheinender.
  • Assoziationen mit Malachit/Azurit/Quarz deuten auf eine Kupferlagerstättenherkunft hin.

Pflege & Stabilität 🧼

Handhabung

  • Poröses Chrysokoll profitiert von sanfter Handhabung; langes Einweichen vermeiden.
  • Siliziumdioxidreiche (Edelstein-Siliziumdioxid) Materialien sind robuster, benötigen aber dennoch Grundpflege.

Reinigung

  • Weiches Tuch; mildes Seifenwasser für robustere, quarzreiche Stücke; abspülen und trocknen.
  • Ultraschall-/Dampfreinigung bei porösen oder stabilisierten Proben vermeiden.

Speicher

  • Von härteren Mineralien getrennt aufbewahren, um den Glanz zu erhalten.
  • Raumtemperatur und niedrige Luftfeuchtigkeit sind ideal für Proben.
Feldnotiz: Die Weichheit von Chrysokoll in porösen Formen ist Teil seines Charakters – denken Sie an „seidige Geologie“, am besten mit schonender Handhabung zu schätzen.

Fragen & Neugierde ❓

Warum variiert die Härte von Chrysokoll so stark?
Weil es oft als Mischung mit Chalcedon vorkommt. Mehr Siliziumdioxid bedeutet höhere Härte und bessere Durchsichtigkeit; weniger Siliziumdioxid bedeutet ein weicheres, wachsartiges Gefühl.

Ist Chrysokoll ein einzelnes Mineral?
In vielen Proben ist es eine kupferreiche, hydratisierte Silikatphase, die eng mit Siliziumdioxid verwachsen ist, statt einer vollkommen einheitlichen Mineralspezies. Diese Variabilität ist ein Grund, warum seine Eigenschaften variieren.

Was verursacht die blaugrüne Farbe?
Cu²⁺ (Kupfer) in der Struktur oder assoziierten Phasen erzeugt die cyan- bis türkisfarbenen Töne.

Kann es Kristalle bilden?
Gut ausgebildete makroskopische Kristalle sind nicht typisch. Chrysokoll erscheint meist als botryoidale und massive Aggregate.


Einzeilige Zusammenfassung 🧭

Blaugrünes Kupfersilikat aus der verwitterten Erdzone – seidig und weich, wenn porös, leuchtend und langlebig, wenn es mit Chalcedon durchdrungen ist.

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