Blue quartz

Blauer Quarz

Blauer Quarz ‱ makrokristallines SiO₂ Farbursache: submikroskopische EinschlĂŒsse (Dumortierit ‱ Riebeckit/Crocidolith ‱ Rutilstaub) + Lichtstreuung Mohs ~7 ‱ Dichte ~2,65 ‱ Brechungsindex ~1,544–1,553 ‱ Keine Spaltbarkeit ‱ Trigonal Aussehen: nebliger Himmel bis Denimblau; durchsichtig bis undurchsichtig; glasartiger Glanz

Blauer Quarz — Ein ruhiger Himmel im Kristall gefangen

Blauer Quarz entsteht, wenn klarer Quarz winzige GĂ€ste einlĂ€dt—nadelfeine Amphibole, Dumortieritflecken oder Rutilschwaden—und diese GĂ€ste das Licht in kĂŒhle Blautöne streuen. Das Ergebnis ist ein beruhigender, neblig‑bis‑denimfarbener Ton mit der alltĂ€glichen HĂ€rte von Quarz. Es ist das Edelstein-Äquivalent zu deinem Lieblingspullover in sanftem Blau: leicht zu tragen, passt zu allem und wirkt irgendwie sofort entspannend. (Kein Fusselroller nötig.)

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Was es ist
Quarz gefĂ€rbt durch EinschlĂŒsse—hĂ€ufig Dumortierit- oder Riebeckit/Crocidolithnadeln; selten nur durch Spurenelemente
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Wie es aussieht
Von nebligem Himmel und puderblau bis Denim; zeigt manchmal weiche „Wolken“, Sprenkel oder ein sanftes Funkeln (bei plattigen EinschlĂŒsse)
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PflegeĂŒbersicht
Quarz‑hart: milde Seife + Wasser; raue Scheuermittel vermeiden; getrennt lagern, um den Glanz zu schĂŒtzen

IdentitĂ€t & Benennung 🔎

Quarz, aber blau durch EinschlĂŒsse

Blauer Quarz ist keine eigene Spezies—sondern Quarz, dessen Farbe durch submikroskopische EinschlĂŒsse im Kristall erzeugt wird. Die hĂ€ufigsten Verursacher sind Dumortierit (ein Al-Borosilikat) und faserige Amphibole wie Riebeckit/Crocidolith; beide streuen und absorbieren manchmal Licht, sodass das Auge Blau wahrnimmt.

Verwandte Handelsnamen

Dumortieritquarz (oft tieferes Blau/Violettblau) und blauer Aventurinquarz (wenn er eine feine, glitzernde Aventureszenz zeigt) sind Unterarten, die Sie auf dem Markt sehen werden. Alle sind im Kern dennoch Quarz.

Name-ÜberprĂŒfung: „Blauer Quarz“ ≠ „blaue Chalcedon“. Chalcedon ist mikrokristallin und wĂ€chsern; blauer Quarz ist makrokristallin mit glasigem Aussehen.

Woher das Blau kommt 🧭

EinschlĂŒsse wĂ€hrend des Wachstums

Wenn Quarz aus silikatreichen FlĂŒssigkeiten oder Schmelzen kristallisiert, können winzige Kristalle von Dumortierit oder Amphibolen gleichzeitig entstehen und eingeschlossen werden. Wenn diese Nadeln oder staubĂ€hnlichen Partikel gleichmĂ€ĂŸig verteilt sind, streuen sie Rayleigh/Tyndall die kĂŒrzeren WellenlĂ€ngen—das Auge nimmt das als Blau wahr.

Metamorphe Umgebungen

Blauer Quarz ist hĂ€ufig in Gneisen und Schiefern, wo Al- und B-reicher Metamorphismus Dumortierit begĂŒnstigt. Er kommt auch in granitischen Pegmatiten und Quarzadern vor, die sich durch metamorphe Terrane ziehen.

Wenn er funkelt

Wenn die EinschlĂŒsse plattig und reflektierend sind (z. B. winzige Glimmer-/HĂ€matitplĂ€ttchen) und ausgerichtet, kann der Stein ein zartes, sternenartiges Funkeln zeigen—was ihn als blauen Aventurinquarz qualifiziert.

Man kann es sich vorstellen wie klaren Quarz mit einer perfekten Prise blauen „Staubs“, der darin schwebt.

Palette & Muster-Vokabular 🎹

Palette

  • Nebliger Himmel — blasse, gleichmĂ€ĂŸige Blauschattierung.
  • Von puderblau bis Kornblumenblau — klassischer „blauer Quarz“.
  • Denim — reichere Dumortierit-Töne, manchmal mit violetten Nuancen.
  • Gefleckt/tintenartig — sichtbare Nadeln oder dunklere Staubwolken.

Der Glanz ist typischerweise glasartig (vitreous) statt des wachsartigen Schimmers von Chalcedon.

Musterwörter

  • WolkenwĂ€sche — gleichmĂ€ĂŸiger blauer Schleier mit weicher Transparenz.
  • Denim-Korn — feine Sprenkel, die wie Stoff wirken.
  • Aventureszenter Frost — kleine, verstreute Funkeln bei schrĂ€gem Licht.
  • Sagenitische Schwaden — spĂ€rliche, haarfeine Nadeln, mit einer Lupe sichtbar.

Foto-Tipp: Verwenden Sie ein einzelnes Punktlicht bei ~25–30°. Drehen Sie, bis der blaue "Schleier" gleichmĂ€ĂŸig erscheint; schrĂ€ges Licht zeigt eventuelles Glitzern.


Physikalische & optische Details đŸ§Ș

Eigenschaft Typischer Bereich / Hinweis
Chemie SiO₂ (Quarz) mit blauer Farbe durch EinschlĂŒsse, nicht durch das Kristallgitter selbst
Kristallsystem Trigonal; prismatische Kristalle oder massiver/aderförmiger Quarz
HĂ€rte (Mohs) 7 — widersteht alltĂ€glicher Abrasion gut
Dichte ~2,65
Brechungsindex ~1,544–1,553; Doppelbrechung ~0,009
Spalt / Bruch Keine echte Spaltbarkeit; muscheliger Bruch
Glanz Glasartig; OberflÀchen wirken poliert glasig
Transparenz Transparent bis transluzent; viele blaue StĂŒcke sind aufgrund von EinschlĂŒssen transluzent
Behandlungen Ungewöhnlich; Vorsicht bei gefÀrbtem Quarz/Chalcedon, der als "blauer Quarz" verkauft wird (Farbansammlungen in Rissen)
Farbphysik: Ultrafeine EinschlĂŒsse streuen kurze (blaue) WellenlĂ€ngen effizienter – Ă€hnlich wie ferne Berge blau erscheinen.

Unter der Lupe 🔬

Staub & Nadeln

Bei 10× VergrĂ¶ĂŸerung sieht man oft ultrafeine Nadeln oder gleichmĂ€ĂŸig verteilten körnigen "Staub". Dumortierit kann als winzige, leicht violett-blaue Flecken erscheinen; Amphibole als haarĂ€hnliche Nadeln.

Aventurin-Glitzern

Wenn es funkelt, suchen Sie nach flachen, reflektierenden PlÀttchen, die schrÀges Licht einfangen. ZufÀllige Ausrichtung erzeugt ein weiches, sternenartiges Feld; ausgerichtete PlÀttchen können einen sanften Glanz erzeugen.

Kein Katzenauge

Blauer Quarz zeigt selten echte Chatoyanz. Ein bewegendes Lichtband (Katzenauge) deutet auf Falkenauge (Quarz nach Crocidolith) statt auf normalen blauen Quarz hin.


Look-Alikes & Fehlbezeichnungen đŸ•”ïž

Blauer Chalcedon

Mikrokristallin, wachsender Glanz und ein sanftes inneres Leuchten; oft gleichmĂ€ĂŸiger und leicht grau-lavendel. Blauer Quarz ist glasiger und kann sichtbare Flecken/Nadeln zeigen.

Falkenauge (blaues Tigerauge)

Zeigt ein chatoyantes Band durch ausgerichtete Fasern; Farbe ist blau-grau bis blaugrĂŒn. Blauer Quarz ist nicht chatoyant.

Glas / Opalit

Achten Sie auf Blasen, zu gleichmĂ€ĂŸige Farbe und ein „seifiges“ GefĂŒhl. Quarz hat schĂ€rfere Facettenkanten und keine Blasen.

Sodalith / Lapislazuli

Opak, tiefere königsblaue Töne; andere Chemie & HĂ€rte. Lapislazuli zeigt Pyritflecken und Calcitflecken; Sodalith hat oft weiße Adern.

Fluorit / Apatit

Weicher (leicht zerkratzt) und anderer RI/SG. Wenn ein Stahlstift es leicht markiert, ist es kein Quarz.

Schnelle Checkliste

  • GlĂ€nzender Glanz + MohshĂ€rte 7?
  • Blau durch feine EinschlĂŒsse (Flecken/Nadeln) unter 10×?
  • Kein bewegendes Katzenaugenband (dann ist es kein Falkenauge).

Fundorte 📍

Wo es vorkommt

Weit verbreitet: Brasilien (Minas Gerais), Madagaskar, Indien, Teile von SĂŒdafrika und metamorphen GĂŒrteln in Europa und Nordamerika. „Dumortierit im Quarz“ ist besonders bekannt aus Brasilien und Madagaskar.

Verkaufsform

Als Trommelsteine, Perlen, Cabochons, Kugeln und gelegentlich facettierte StĂŒcke (wenn die Klarheit es zulĂ€sst). Aventurin-QualitĂ€t ist beliebt fĂŒr grĂ¶ĂŸere Cabochons mit einem sanften Glitzern.

Beschriftungstipp: „Blauer Quarz – Quarz, gefĂ€rbt durch Dumortierit-/Amphibol-EinschlĂŒsse (durchscheinend)“ hĂ€lt die Wissenschaft ordentlich und das Etikett klar.

Pflege- & Lapidariums-Hinweise đŸ§ŒđŸ’Ž

AlltÀgliche Pflege

  • Milde Seife + lauwarmes Wasser; weiche BĂŒrste; abspĂŒlen und trocknen.
  • Vermeiden Sie grobe Schleifmittel und StĂ¶ĂŸe; Quarz ist robust, aber nicht unzerbrechlich.
  • Separat lagern – Diamant-/Korund-Nachbarn können den Glanz mit der Zeit trĂŒben.

Schmuckanleitung

  • Ideal fĂŒr AnhĂ€nger, Ohrringe und PerlenstrĂ€nge; Ringe halten bei vernĂŒnftigem Tragen gut.
  • Silber und Weißgold betonen kĂŒhle Blautöne; Gelbgold wĂ€rmt sie leicht.
  • FĂŒr aventurinartigen Glanz gewölbte Cabochons wĂ€hlen und auf schrĂ€ges Licht in Fassungen achten.

Am Rad

  • Vorpolieren grĂŒndlich bis 1200→3k→8k; EinschlĂŒsse können „Orangenhaut“ verursachen, wenn man zu schnell arbeitet.
  • Mit Cerium oder Aluminiumoxid auf einem festen Polierpad fertig polieren; kĂŒhl und sauber halten.
  • Um die Farbe zu maximieren, den Cabochon so ausrichten, dass die dichteste blaue Zone außerhalb der Mitte liegt – wirkt dynamischer von oben.
Kauftipp: Wenn das Blau ungewöhnlich neon und perfekt einheitlich ist, auf FĂ€rbung prĂŒfen – auf Farbansammlungen in OberflĂ€chenrissen oder Bohrlöchern achten.

Praktische Demos 🔍

Den „Himmel“ mit der Lupe betrachten

Unter 10× nach der Farbursache suchen: ein Streuen winziger Nadeln oder Staub. Es ist eine befriedigende Entdeckung – wie Sterne vor Einbruch der Nacht zu sehen.

Glitzertest

Fahre mit der Taschenlampenlichtquelle eines Handys ĂŒber einen Cabochon. Ein schwaches Funkelfeld bedeutet wahrscheinlich blauen aventurinartigen Quarz; ein sanftes, gleichmĂ€ĂŸiges Leuchten weist auf normalen blauen Quarz hin.

Kleiner Scherz: blauer Quarz – weil nicht jeder Tag blauen Himmel haben kann, aber dein Taschenstein es kann.

Fragen ❓

Ist das Blau natĂŒrlich?
In der Regel ja; die Farbe entsteht durch EinschlĂŒsse. Allerdings ist gefĂ€rbter Quarz/Chalcedon hĂ€ufig – auf Farbansammlungen achten und nach Offenlegung fragen.

Worin unterscheidet er sich von blauem Chalcedon?
Chalcedon ist mikrokristallin und wachsartig mit einer gleichmĂ€ĂŸigen, „leuchtenden“ Transluzenz. Blauer Quarz ist makrokristallin, glasig und zeigt oft feine Punkte/Nadeln.

Verblasst es?
NatĂŒrliches Blau durch EinschlĂŒsse ist stabil. GefĂ€rbte StĂŒcke können durch Sonne/Lösungsmittel verblassen – ein weiterer Grund, die Farbentstehung zu bestĂ€tigen.

Kann er facettiert werden?
Ja, wenn die Klarheit es zulÀsst. Die meisten blauen Quarze werden als Cabochons/Perlen geschliffen, um die Farbe und den aventurinen Glanz zu zeigen.

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